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Diese von Christy Sasser verfasste Workday Story wurde erstmals auf Englisch im Workday-Blog veröffentlicht. Unsere lokalen Leser finden im Folgenden eine deutsche Version des Beitrags.

Drei Strategien für Wachstum im Mittelstand – Teil 3

Dieser Beitrag ist die Fortsetzung von Teil 1 und Teil 2 unserer Serie. In diesem abschließenden Beitrag betrachten wir die dritte Strategie, die den Mittelstand bei seinen Wachstumszielen unterstützt: die richtigen Talente gewinnen und halten.

Für den Mittelstand ist der Kampf um die richtigen Talente zu einer permanenten Herausforderung geworden. Nach dem Bericht „Help Wanted“, der vom National Center for the Middle Market (NCMM) und dem Brookings Institution’s Metropolitan Policy Program veröffentlicht wurde, schaffen mittelständische Unternehmen zwar mehr neue Arbeitsplätze als jeder andere Wirtschaftssektor. Ihre erhebliche Nachfrage nach Humankapital mache den fehlenden Zugang zu Personalquellen daher besonders schmerzhaft. Thomas Stewart, Executive Director bei NCMM, berichtet von ähnlichen Beobachtungen. „Es sind die Unternehmen, die am meisten wachsen. Und angesichts einer Wirtschaft mit annähernder Vollbeschäftigung, ist der Wettbewerbsdruck am stärksten in der Mitte zu spüren."

In der Tat sagen fast vier von zehn Führungskräften aus dem Mittelstand, dass die Wachstumsfähigkeit ihrer Unternehmen durch einen Mangel an Nachwuchskräften eingeschränkt wird. Besonders schlimm sei die Situation in den Branchen Dienstleistung, Bau und Gesundheit, so der Bericht. „Mittelständische Unternehmen verfügen häufig nicht über große Markennamen und Markenbekanntheit, die die fähigsten Talente anziehen“, kommentiert Stewart. Dieses Problem wird durch die Tatsache verstärkt, dass Mittelständler oft nicht über die interne HR-Infrastruktur verfügen, um starke Rekrutierungs- und Mitarbeiterbindungsprogramme zu entwickeln. Aus diesem Grund konzentrieren sich die HR-Abteilungen eher auf betriebliche Aktivitäten wie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter und die Unterstützung der alltäglichen Bedürfnisse der Belegschaft. Dadurch bleibt häufig weniger Zeit für aktive Rekrutierung und Bindung, was sich erheblich auf das Wachstum eines Unternehmens auswirken kann.

Dabei ist es für den Mittelstand überlebenswichtig, Mitarbeiterbindungsstrategien zu entwickeln. Denn der Personalbestand eines Unternehmens ist gerade in Zeiten mit hohem Wachstum am besten dazu geeignet, um nach Talenten zu suchen und sie gezielt auf neue Aufgaben vorzubereiten. Allerdings ist es im Mittelstand häufig auch ein Problem, passende Weiterbildungen anzubieten. Der Bericht merkt an, dass mittelständische Unternehmen dazu neigen, intern nur dann Weiterbildungen anzubieten, wenn es gar nicht mehr anders geht. 45 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie bei Bedarf weiterbilden, aber über kein festes Schulungsprogramm verfügen.

Mangel an Unterstützung durch Hochschulen und Arbeitsagenturen

Der Bericht zeigt, dass mittelständische Unternehmen auch größere Schwierigkeiten haben, Zugang zu Hochschulen zu finden und Talente aus Hochschul- und Ausbildungsprogrammen als Arbeitskräfte zu gewinnen. Dem Bericht zufolge orientieren sich „traditionelle Institutionen für die Rekrutierung von Talenten wie Hochschulen, Wirtschaftsakademien sowie Programme zur Entwicklung von Arbeitskräften durch die öffentliche Hand typischerweise nicht an den besonderen Bedürfnissen des Mittelstandes. Vielmehr konzentrieren sich diese auf die Bedürfnisse größerer Unternehmen.“

Der Grund hierfür? „Mittelständische Unternehmen beschäftigen sich seltener mit dem Arbeitsmarktsystem, weil die Brücke zwischen Angebot und Nachfrage instabil erscheint", erläutert Stewart. „Arbeitsagenturen sind für kleinere Unternehmen nicht einfach zu durchschauen. Beispielsweise sind Formulare häufig sehr komplex und der Zugang zu den richtigen Ansprechpartnern kann schwierig sein oder intern unkoordiniert versanden.“

Er weist auch auf Herausforderungen mit dem System hin. „Auf der Angebotsseite sind Anreize oft falsch ausgerichtet. Eine Fachhochschule wird in der Regel vielleicht spezielle Kurse auf Bitten eines Konzerns entwickeln, der verspricht, Dutzende von Studenten pro Jahr einzustellen. Aber es ist viel schwieriger, den Bedürfnissen des Mittelstands gerecht zu werden, selbst wenn das Einstellungsvolumen größer ist.“

Recruiting-Prozesse verbessern und Mitarbeiterbindung verstärken

Es gibt viele Möglichkeiten, wie mittelständische Unternehmen ihre Mitarbeitergewinnung und-bindung verbessern können, um ihre Wachstumspläne zu unterstützen. Stewart empfiehlt, die Personalplanung proaktiver zu gestalten und nicht zu warten, bis der Druck zu hoch und die Investitionen in Recruiting immer teurer werden. Laut dem Forschungsbericht „Mastering Talent Planning“, den NCMM zusammen mit Vistage erstellte, besteht eine starke Korrelation zwischen innovativer Talentplanung sowie Unternehmenswachstum und -leistung. Unternehmen, die Personalplanung betreiben und insbesondere jene, die einen formalen Planungsprozess eingeführt haben, zählen zu den am schnellsten wachsenden und leistungsstärksten Unternehmen im Mittelstand. Solche Unternehmen engagieren sich meist auf verschiedenen Personalmessen und Hochschulinitiativen und setzen für die Talentplanung auch ihre leitenden Angestellten und das Top-Management ein, resümiert der Bericht.

Ebenso wichtig sind Strategien für die Mitarbeiterbindung, da der Personalbestand der beste Ort für die Suche nach Talenten in Wachstumsphasen ist. Leistungs- oder Performancemanagement ist ein Bereich, der zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung beitragen kann. Allerdings sollte es sich nicht nur um ein einmaliges Ereignis handeln, sondern um einen kontinuierlichen Prozess, der die Mitarbeiter befähigt.

Nach „Help Wanted“ haben mittelständische Unternehmen, die sich durch Leistungsmanagement auszeichnen, „tendenziell Führungskräfte, die an den Prozess glauben und ihn als integralen Bestandteil ihres Arbeitstages betrachten.“ Sie verlassen sich nicht nur auf formale Leistungsüberprüfungen und richten stattdessen eine Systematik ein, in der auch informelles Feedback kontinuierlich bei den relevanten Personen ankommt. Fortlaufende Weiterbildungsangebote können ebenfalls dazu beitragen, dass Mitarbeiter motiviert und engagiert bleiben. Denn Lernen ist eine Chance, sich neue Fähigkeiten anzueignen, wenn sich eine Organisation weiterentwickelt. Mittelständische Unternehmen sollten auch prüfen, ob sie enger mit externen Talentquellen zusammenarbeiten können. Im Help Wanted-Bericht empfehlen die Autoren den Aufbau von Beziehungen zu Professoren an lokalen Universitäten, die Kontakt mit vielversprechenden Kandidaten ermöglichen sowie Praktika für Schüler aus höheren Schuljahrgängen.

Technologie kann helfen

Die Entwicklung formaler Talentplanungs- und Managementprozesse mag für viele Mittelständler bisher unerreichbar scheinen. Deshalb arbeiten wohl auch viele mit veralteten Anwendungen in den Bereichen HR, Personalentwicklung, Gehaltsabrechnung und Recruiting. Diese binden viel Zeit und Ressourcen und bieten nicht die Grundlage und die Fähigkeiten, die für eine effektivere Personalverwaltung erforderlich sind.

Fortschritte in der Technologie machen es mittelständischen Unternehmen heute jedoch leichter, innovative Personalentwicklungsinstrumente zu nutzen. Cloud-basierte Lösungen, die Human Capital Management (HCM), Personalentwicklung, Recruiting und Weiterbildung auf einer einzigen Plattform vereinen, ermöglichen es Unternehmen, diese Prozesse zu rationalisieren und den Zeitaufwand für manuelle und administrative Aufgaben zwischen verschiedenen Alt-Systemen signifikant zu reduzieren.

Mit einem „Single Point of Truth“ über alle Funktionen hinweg erhalten Management und Führungskräfte auch einen besseren Überblick über die Gesamtkosten und die Leistungen von Mitarbeitern. Wenn mittelständische Unternehmen wachsen und expandieren, können sie durch eine solche Unternehmensanwendung auch Fragen beantworten wie: Sind die besten Mitarbeiter an meinen wichtigsten Initiativen beteiligt? Wo finde ich in meinem Unternehmen vielversprechende Nachwuchsführungskräfte? Wie hoch ist das Risiko bei der Mitarbeiterfluktuation? Wo sind Lücken beim Führungskräftenachwuchs? Und welches Talent trägt am meisten zum Umsatz bei?

Unibail-Rodamco, Europas führendes börsennotiertes Unternehmen für Gewerbeimmobilien, entschied sich, seine HR-Aktivitäten in die Cloud zu verlagern, um seine Niederlassungen in zwölf Ländern zu unterstützen und künftiges Wachstum voranzutreiben. „Um uns für die Zukunft optimal aufzustellen ist es wichtig, ein HR-System zu finden, das schnelles Wachstum und Wandel unterstützen kann und uns gleichzeitig länderübergreifend mehr Transparenz hinsichtlich unseres Personals bietet“, begründet Sylvain Montcouquiol, Chief Human Resources Officer von Unibail-Rodamco.

Fazit

Der Mittelstand leistet einen großen Beitrag für die Weltwirtschaft, egal ob in Deutschland oder anderen Ländern. Er schafft Arbeitsplätze, fördert Innovation und treibt das Wachstum an. Wenn auch Sie wie viele Mittelständler vor einzigartigen Herausforderungen stehen, können Sie diese mit innovativen Technologien besser bestehen. Cloud-basierte Unternehmenslösungen unterstützen Sie bei der Verbesserung Ihrer betrieblichen Effizienz sowie der Geschäftsplanung und Personalentwicklung und bieten Ihnen die Chance, neue, transparente und schlanke Prozesse einzuführen. Die Sterne stehen zumindest gut, dass Sie mit besserer technologischer Unterstützung und innovativen Anwendungen weiterwachsen und Ihren Erfolg ausbauen können.

Damit beenden wir diese dreiteilige Blog-Serie. Lesen Sie auch Teil 1 und Teil 2 unserer „Drei Strategien für Wachstum im Mittelstand“.