Diese von Christy Sasser verfasste Fallstudie wurde erstmals auf Englisch im Workday-Blog veröffentlicht. Unsere lokalen Leser finden im Folgenden eine deutsche Version des Beitrags.
Von sich ändernden regulatorischen Vorgaben bis hin zu Cyberbedrohungen sehen sich Organisationen auf breiter Front mit Risiken konfrontiert, die den Wert und die Wachstumsstrategie eines Unternehmens beeinträchtigen können. Finanzführungskräfte haben dabei die entscheidende Aufgabe, das Risikomanagement im Unternehmen durch Implementierung effektiver und nachhaltiger Funktionen, Prozesse und Tools zu unterstützen. Im Rahmen der aktuellen Studie „Finanzwesen neu definiert“ geben jedoch nur 39 % der befragten Finanzführungskräfte an, sie seien „absolut zuversichtlich“, diese Risiken bewältigen zu können.
Wir haben weltweit mehr als 670 Finanzvorstände und -leiter aus unterschiedlichen Branchen befragt, um die Gründe für die mangelnde Zuversicht besser zu verstehen. Daten und Technologie werden als die zwei größten Hürden gesehen, die den Finanzbereich daran hindern, Risiken besser zu managen. Für Großunternehmen stand der Mangel an Daten an erster Stelle. Mittelständische Unternehmen beklagten das Fehlen moderner Lösungen. Weltweit sind für Finanzführungskräfte die folgenden Hindernisse relevant:
Finanzführungskräfte befürchten, dass ihnen die nötigen Daten und Informationen fehlen, um Risiken besser zu managen. Für Unternehmen, die ihre Resilienz stärken möchten, gelten daher folgende Prioritäten:
Aktuelle Chancen nutzen: Viele Unternehmen stehen vor dem Problem, dass wertvolle Daten in Altsystemen und unternehmensinternen Silos gespeichert sind. Finanzführungskräfte haben somit Schwierigkeiten, Risiken zu erkennen und die nötigen Einblicke für das Management komplexer Risiken zu erhalten. Robynne Sisco, Co-President & Chief Financial Officer bei Workday, erklärt, dass Daten immer schon wichtig waren. Allerdings fehlten geeignete Technologien und Analysefunktionen, um die Daten bestmöglich zu nutzen.
Angesichts der verbesserten Rechenleistung durch die Cloud und neuer Analysetools gelingt es Unternehmen heute, wertvolle Erkenntnisse aus den ständig wachsenden Datenmengen zu gewinnen:
Allerdings werden viele Möglichkeiten in diesem Bereich noch nicht genutzt. Unsere Studie ergab, dass gerade einmal 31 Prozent der Finanzführungskräfte fortschrittliche Datenanalysen in größerem Umfang nutzen, um das Risikomanagement zu verbessern. So sehen sich viele der Befragten durch die aktuell verfügbaren Daten und Systeme in ihren Bemühungen eingeschränkt. Zusätzlich müssen sie eine Vielzahl weiterer Herausforderungen bewältigen, um das volle Potenzial dieser Technologien nutzen zu können. Beispielsweise gilt es, erfahrene Mitarbeiter für die Risikoanalyse zu finden, um Hürden und Widerstände innerhalb des Unternehmens zu überwinden.
Den richtigen Mitarbeitern Zugriff auf aktuelle Daten ermöglichen: Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, auf Echtzeit-Daten zuzugreifen und sie den richtigen Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Laut Sisco machen es technologische Fortschritte möglich: „Die Verlagerung des Finanzwesens in die Cloud ermöglicht den globalen Zugriff auf Echtzeit-Daten. Durch die verkürzten Verarbeitungs- und Reaktionszeiten sind Finanzabteilungen in die Lage, relevante und aktuelle Daten schnell für diejenigen bereitzustellen, die diese Informationen für geschäftliche Entscheidungen benötigen.“
Rick Rodick, Chief Financial Officer bei TELUS International, sieht es als seine wichtigste Aufgabe, die Nutzung von Daten innerhalb der Finanzfunktion zu verbessern. Er hofft, dass sie das Unternehmen entscheidend dabei unterstützen werden, Risiken effektiver zu managen. „Am meisten Gedanken mache ich mir um das, was wir nicht wissen“, so Rodick. „Je mehr Daten wir haben und je informierter wir sind, desto besser.“
Natürlich reicht es nicht, die Daten für die Mitarbeiter verfügbar zu machen. Um zu verstehen, was sie im Einzelnen aussagen, werden entsprechende Qualifikationen und Kenntnisse benötigt. „Etwas nicht zu wissen, ist das Eine“, so Rodick. „Doch selbst wenn die Daten verfügbar sind, trifft man falsche Entscheidungen, solange man sie nicht richtig zu interpretieren weiß.“
Die Studie lässt insgesamt darauf schließen, dass veraltete Technologie eine wesentliche Hürde darstellt. Allerdings zeigen die Profile der teilnehmenden Finanzführungskräfte im Hinblick auf Alter und beruflichen Hintergrund einige bemerkenswerte Unterschiede:
Dies legt den Schluss nahe, dass die jüngere Generation stärker auf die Auswirkungen neuer Technologien sensibilisiert ist. Folglich wollen sie ihr Unternehmen eher dazu zu bewegen, die Vorteile und Möglichkeiten neuer Technologien auszuschöpfen, um Risiken besser zu managen. Somit gilt es Schritt zu halten mit innovativen Technologien, die die Risikoanalyse etwa durch Machine-Learning-Funktionen revolutionieren können.
Der Studie zufolge unterscheiden sich die Einschätzungen zu Hindernissen in mittelständischen und großen Unternehmen teilweise erheblich voneinander. Mittelständische Unternehmen nannten „das Fehlen einer Risikokultur und eines Risiko-Mindsets“ als zweitgrößtes Hindernis. Großunternehmen hingegen betrachteten diesen Aspekt als geringstes Problem. Finanzführungskräfte in mittelständischen Unternehmen stehen vor der wichtigen Aufgabe, klar und deutlich zu kommunizieren, welche Verhaltensweisen und Werte sie von ihren Mitarbeitern in Bezug auf das Risikomanagement erwarten.
Weitere Informationen zu den Top-Risiken aus Sicht der Finanzvorstände bietet folgender Begleitartikel zu diesem Beitrag: „Globale Umfrage unter Finanzführungskräften: Insider teilen ihre Top-Risiken mit höchster Priorität“.
Die gesamte Studie „Finanzwesen neu definiert“ mit detaillierten Ergebnissen finden Sie hier.
Über die globale Studie unter Finanzführungskräften von Longitude in Kooperation mit Workday
Im Zeitraum von September 2017 bis Januar 2018 wurden mehr als 670 Finanzführungskräfte aus insgesamt zehn Branchen in Nord- und Südamerika, Europa, Südafrika und dem Asien-Pazifik-Raum befragt. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) von ihnen sind in Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Milliarde US-Dollar tätig, 35 Prozent arbeiten in Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde US-Dollar und 27 Prozent stammen aus Firmen, die jährlich einen Umsatz zwischen 250 und 500 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Mehr als ein Drittel der Befragten sind Finanzvorstände (CFOs), Finanzdirektoren oder Leiter Rechnungswesen/Controlling. Die übrigen sind in leitenden Positionen im Finanzbereich tätig, etwa Leiter Finanzplanung und Analyse oder stellvertretender Leiter Finanzoperation.