Agilität zahlt sich in der Handelsbranche immer aus. Dies zeigt sich angesichts der aktuellen globalen Krise noch deutlicher. Die einschneidenden Veränderungen werden den Handel vermutlich noch eine ganze Weile lang prägen. Umso entscheidender ist es, dass Firmen in einer Welt im Wandel flexibel bleiben.
Unsere globale Umfrage unter 998 Führungskräften, „Unternehmensweite Agilität: Wichtiger Treiber des digitalen Wachstums“, zeigt, dass sich die meisten von ihnen der Bedeutung der unternehmensweiten Agilität für das langfristige digitale Wachstum bewusst sind. Darüber hinaus lassen die Ergebnisse der Studie einen engen Zusammenhang zwischen digitalem Umsatzwachstum und unternehmensweiter Agilität erkennen.
Wir haben fünf grundlegende Verhaltensweisen ermittelt, die für Agilität im Unternehmen entscheidend sind. Anschließend haben wir untersucht, wie stark die Studienteilnehmer diese Verhaltensweisen verinnerlicht hatten und sie in entsprechende Gruppen eingeteilt. Die Gruppe der „Vordenker“ (15 Prozent der Befragten) erzielte bei allen fünf Verhaltensweisen hohe Performance-Werte, während sich die Gruppe der „Progressiven“ (30 Prozent der Befragten) in vier Kategorien leistungsstark zeigte. Die Gruppe der „Nachzügler“ (55 Prozent) wiederum zeichnete sich durch drei oder weniger der untersuchten Verhaltensweisen aus.
Dies sind die fünf Verhaltensweisen, die für unternehmensweite Agilität ausschlaggebend sind:
In unserer Studie untersuchten wir die unternehmensweite Agilität nach Branche. Im Handelssektor wurden 9 Prozent der Befragten als Vordenker, 68 Prozent als Nachzügler und 23 Prozent als Progressive eingestuft (mehr dazu in unserer Infografik).
Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse im Hinblick auf die befragten Handelsunternehmen:
Viele Handelsunternehmen erzielen Fortschritte bei der Realisierung unternehmensweiter Agilität, stoßen dabei jedoch auf einige Hindernisse. So wurden eine bürokratische Unternehmenskultur, ein Mangel an einschlägigen Daten und Marktinformationen und fehlende Mitarbeiterkompetenzen am häufigsten als Hürden genannt, die einer integrierten Echtzeit-Planung im Weg stehen.
Um sich wechselnden Geschäftsanforderungen anzupassen, setzen viele Handelsunternehmen zudem auf Prozessaktualisierung, wobei sie jedoch bürokratische Strukturen, unflexible Alttechnologien und eine fehlende Motivation beklagen, um veraltete Prozesse abzuschaffen.
In keiner anderen Branche ist die Anzahl der Vordenker so gering wie im Handelswesen. Trotz spürbarer Veränderungen ist der Weg bis zur Realisierung unternehmensweiter Agilität in diesem Sektor noch vergleichsweise weit. Wenn sich Handelsunternehmen jedoch auf einige Schlüsselbereiche konzentrieren, kann es ihnen gelingen, sich schneller an eine Welt im Wandel anzupassen.
Hierzu ist es dringend notwendig, Mitarbeiter neuen Bereichen zuteilen zu können, wenn entsprechender Bedarf besteht oder wenn ihre Kompetenzen dort benötigt werden. Doch nur 58 Prozent der Befragten bescheinigten sich selbst eine entsprechend hohe Reaktionsfähigkeit. Dieser Mangel an Agilität kann das gesamte Unternehmen ausbremsen. Darum ist eine Steigerung der Flexibilität in diesem Bereich unerlässlich.
Veränderungspotential zeichnet sich auch in einem anderen Bereich ab: Nur 29 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Mitarbeiter vollständigen Zugriff auf die benötigten Daten haben. Wenn Daten für die Personen, die sie benötigen, unerreichbar sind, rückt Agilität in weite Ferne.
Unser Fazit: Um das gesamte Unternehmen agiler aufzustellen, müssen Führungskräfte im Handel den Fokus legen auf die Weiterentwicklung ihrer digitalen Wachstumsstrategie, den Zugriff ihrer Mitarbeiter auf die benötigten Daten und den Ausbau der Mobilität innerhalb des Unternehmens.