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Globale Studie: Sind die Maßnahmen der Finanzdienstleister ausreichend, um unternehmensweite Agilität zu fördern?

Zweifellos streben Finanzdienstleister auch im digitalen Zeitalter nach Erfolg. Doch die globale Pandemie hat uns auf drastische Art und Weise die Wichtigkeit vor Augen geführt, spontan geschäftliche Änderungen vornehmen zu können. Es liegt nicht an mangelndem Willen, dass sich der Finanzsektor in Bezug auf unternehmensweite Agilität schwertut. Veraltete Technologien und eine bürokratische Unternehmenskultur bereiten der Branche aktuell Probleme. Die Zukunft gehört jenen Finanzdienstleistern, die Agilität zum integralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells machen – vom Planungsprozess bis hin zur Entscheidungsstruktur, um nur einige Aspekte zu nennen.

So lautet eine Erkenntnis unserer globalen Umfrage unter 998 Führungskräften, „Unternehmensweite Agilität: Wichtiger Treiber des digitalen Wachstums“. Die Mehrzahl der Teilnehmer betrachtet die Förderung des digitalen Wachstums als entscheidend für den langfristigen Erfolg ihres Unternehmens. Darüber hinaus lassen die Ergebnisse der Studie einen engen Zusammenhang zwischen digitalem Umsatzwachstum und unternehmensweiter Agilität erkennen.

Wir haben fünf wichtige Verhaltensweisen ermittelt, die für Agilität im Unternehmen entscheidend sind. Anschließend haben wir untersucht, wie stark die Studienteilnehmer diese Verhaltensweisen verinnerlicht hatten und sie in entsprechende Gruppen eingeteilt. Die Gruppe der „Vordenker“ (15 Prozent der Befragten) erzielte bei allen fünf Verhaltensweisen hohe Performance-Werte, während sich die Gruppe der „Progressiven“ (30 Prozent der Befragten) in vier Kategorien leistungsstark zeigte. Die Gruppe der „Nachzügler“ (55 Prozent) wiederum zeichnete sich durch drei oder weniger der untersuchten Verhaltensweisen aus.

Dies sind die fünf Verhaltensweisen, die für unternehmensweite Agilität ausschlaggebend sind:

  • Kontinuierliche Planung: Kontinuierliche Planung in Echtzeit verleiht Vordenkern die nötige Geschwindigkeit, Agilität und Dynamik, um Innovationen auch erfolgreich umzusetzen.
  • Flexible Strukturen und Prozesse: Führende Unternehmen etablieren flexible Organisationsstrukturen und -prozesse. Rund die Hälfte der befragten Teilnehmer gibt an, Mitarbeiter ihren Kompetenzen entsprechend rasch neu zuteilen zu können.
  • Weiterqualifizierung der Belegschaft: Vordenker haben mit viel höherer Wahrscheinlichkeit als Nachzügler Programme zur Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter implementiert und sind viel eher dazu bereit, deren Einbindung ins Unternehmen durch konkrete Maßnahmen zu fördern.
  • Informierte und eigenständige Entscheidungsfindung: Bei 80 Prozent der führenden Unternehmen können alle Mitarbeiter auf aktuelle und für sie relevante Daten zugreifen und sind hinreichend informiert, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
  • Messung und Steuerung: Vordenker haben signifikante Fortschritte bei der Entwicklung von Tools und Kennzahlen zur Messung der Performance digital getriebener Innovationen erzielt. Dadurch können Fehler frühzeitig erkannt werden: 94 Prozent geben an, dass sie bei schwindenden Erfolgsaussichten eines Projekts sehr rasch und unkompliziert den Kurs ändern können.

Im Rahmen unserer Studie untersuchten wir auch das Vorherrschen agiler Verhaltensweisen in verschiedenen Branchen. Die Verteilung auf die jeweiligen Gruppen im Finanzsektor (mehr dazu in dieser Infografik) entspricht in etwa dem Gesamtergebnis der Studie: 14 Prozent wurden als Vordenker, 28 Prozent als Progressive und 58 Prozent als Nachzügler eingestuft.

Agile Vordenker

Im Folgenden finden Sie weitere wichtige Erkenntnisse dazu, wie Finanzführungskräfte Agilität im Unternehmen fördern:

  • Mehr Umsatz aus digitalen Quellen: Mehr als die Hälfte der Finanzdienstleister rechnen damit, dass in drei Jahren mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes online erwirtschaftet wird. Vermutlich sind es inzwischen sogar noch mehr: Unsere Studie wurde Ende 2019 durchgeführt und es ist davon auszugehen, dass die globale Pandemie den Trend hin zu digitalen Umsatzquellen verstärken wird.
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung der Digitalstrategie: 71 Prozent geben an, dass sich ihr strategischer Ansatz zur Wachstumsförderung durch digitale Innovation fortwährend weiterentwickelt.
  • Schnelle Reaktionsfähigkeit: 63 Prozent der Teilnehmer sprechen ihrem Unternehmen die Fähigkeit zu, Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit neuen Bereichen zuzuteilen, in denen ihre Kompetenzen zur Erschließung neuer Umsatzchancen benötigt werden.
  • Karriereentwicklung durch Kompetenzverbesserung: 75 Prozent der Führungskräfte im Finanzsektor erklären, dass Mitarbeiter nicht durch die Aussicht auf Beförderung, sondern durch Anreize zur Weiterbildung motiviert werden.
  • Zugriff auf digitale Tools: 70 Prozent verfügen eigenen Angaben zufolge über die Messwerkzeuge zur Bewertung der Performance neuer digitaler Produkte und Serviceleistungen.

 

Finanzdienstleister nennen veraltete Technologie und eine bürokratische Kultur als größte Hürden auf dem Weg zu unternehmensweiter Agilität.

 

Hürden auf dem Weg zu unternehmensweiter Agilität

Diese Ergebnisse zeigen, dass der Finanzsektor Verhaltensweisen zur Realisierung unternehmensweiter Agilität aktiv fördert. Doch ebenso setzt sich bei Unternehmen die Erkenntnis durch, dass sie in Bezug auf einige dieser wichtigen Eigenschaften Nachholbedarf haben.

Mit dynamischer Planung ist es ihnen beispielsweise möglich, agil auf sich ändernde Marktbedingungen und damit einhergehende Bedrohungen für das Geschäft zu reagieren. Doch einige Finanzdienstleister stoßen hierbei auf Schwierigkeiten. Als Gründe werden unflexible, veraltete Technologien (eine Aussage, die sich mit Erkenntnissen aus anderen Studien deckt), eine bürokratische Unternehmenskultur sowie Kompetenzlücken bei den Mitarbeitern genannt.

Agile Strukturen und Prozesse sind wichtige Aspekte unternehmensweiter Agilität. Doch auch hier beklagen Finanzdienstleister veraltete Technologie und eine bürokratische Kultur als größte Hürden. Darüber hinaus wurde der Mangel an einschlägigen Daten und Marktinformationen als Hindernis identifiziert.

Auch fehlt es an wichtigen Leistungskennzahlen (KPIs), die den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht werden – ein Umstand, der von 56 Prozent der Studienteilnehmer aus dem Finanzsektor als Agilitätsbremse bemängelt wird.

Datenzugriff als Treiber des digitalen Wachstums

Unternehmensweite Datentransparenz ist die effektivste Verbesserung, mit der Finanzdienstleister das gesamte Unternehmen agiler aufstellen können. So stimmen Umfrageteilnehmer aus dem Finanzsektor zu, dass Daten zwar in einem gewissen Umfang abrufbar sind, jedoch häufig in abteilungsinternen Silos vorliegen oder nicht mehr aktuell sind. Dies entspricht der allgemeinen Resonanz im Rahmen der Umfrage.

Dabei erkennen Führungskräfte im Finanzsektor die Schlüsselrolle von Daten im Hinblick auf das digitale Wachstum an: Zwei Drittel stufen die liberale Verbreitung von Informationen und Daten sowie das Vorhandensein standardisierter Prozesse als wichtigste Voraussetzungen für eine delegierte Entscheidungsfindung ein. Zwei Fünftel berichten, dass alle Mitarbeiter im Unternehmen vollständigen Datenzugriff haben.

Fazit: Unternehmen im Finanzsektor müssen Agilität zum integralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells machen. Nur so werden mehr Finanzdienstleister die nötige Agilität im Unternehmen erreichen, um erfolgreich zu sein.

Sehen Sie sich die Zusammenfassung der Ergebnisse von „Unternehmensweite Agilität: Wichtiger Treiber des digitalen Wachstums“ an oder laden Sie die vollständige Studie herunter.